Eine Blepharitis kann verschiedene Ursachen haben. Es wird grundsätzlich in anteriore Blepharitis und posteriore Blepharitis unterteilt.
Blepharitiden sind flächige Entzündungen des Augenlides. Wenn nur eine einzelne Talgdrüse verstopft ist, handelt es sich um ein sogenanntes Hagelkorn, ist eine einzelne Talgdrüse am Augenlid entzündet, spricht man von einem Gerstenkorn. Prinzipiell können Blepharitiden in infektiöse (erregerbedingte) und nicht-infektiöse sowie vordere und hintere Blepharitiden unterschieden werden.
Die anterior (vordere) Blepharitis befällt die Wimpernbasis. Die Symptome entstehen dann etwas weiter außen am Lidrand. Die anteriore Blepharitis wird durch Infektionen oder durch eine gesteigerte Talgproduktion ausgelöst.
Eine erhöhte Talkproduktion kann bei Menschen auftreten, welche an Neurodermitis, Akne, Rosazea, Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes erkrankt sind.
Die Talgdrüsen können jedoch auch durch Staub, Wind, Kälte, Wärme, chemische Produkte oder Kontaktlinsen und kosmetische Produkte verstopfen.
Eine anteriore Blepharitis kann ebenfalls durch eine Infektion ausgelöst werden. Staphylokokken, das Herpes simplex-Virus, das Windpockenvirus Varizella-Zoster, verschiedene Milben oder Filzläuse können ebenfalls Blepharitiden verursachen.
Bei der posterioren (hinteren) Blepharitis liegt die Entzündung näher am Augapfel. Die posteriore Blepharitis oder auch Meibom-Drüsen-Dysfunktion genannt.
Eine Blepharitis kann verschieden Symptome haben. Einige Symptome treten erst nach einigen Tagen oder Wochen auf.
Mögliche Symptome sind:
Prinzipiell ist die Prognose einer Blepharitis zunächst recht gut. Je nach Ursache bedarf es jedoch einer spezifischen Behandlung (z.B. bei einer erregerbedingten bakteriellen Infektion eines Antibiotikums). In selten Fällen kann sich eine Blepharitis ulcerosa entwickeln, bei der und tiefergehende Lidläsionen entstehen können. Eine Blepharitis ulcerosa kann zu einer Liedfehlstellung führen.
Auch können unbehandelte Blepharitiden chronisch werden.
Eine Blepharitis sollte von einem Augenarzt behandelt werden. Dieser führt als ersten Behandlungsschritt eine Anamnese und sorgfältige Untersuchung des Auges mit Schwerpunkt der Augenlider durch, um die Diagnose zu sichern und die Art der Blepharitis näher einzugrenzen.
Bei einer infektiösen Blepharitis werden hauptsächlich Medikamente zur spezifischen Abwehr des Erregers eingesetzt. Hierzu gehören antibiotische Augensalben und auch Kortison Salben. Bei einer durch Viren entstandenen Blepharitis werden Virostatika eingesetzt. Zum Abtöten von Filzläusen können spezielle Öle und andere Salben angewendet werden. Durch eine Intensive Licht-Puls-Therapie können Demodex-Milben abgetötet werden.
Zudem ist eine ausführliche Liedhygiene bei jeder Form der Blepharitis essentiell. Dazu sollte der Patient die Augenlieder zunächst mit warmen Kompressen, Wärmebrillen oder Infrarotlicht erwärmen und dann eine Massage der Augenlieder durchführen. Bei der Massage sollte ein Finger oder ein Wattestäbchen vorsichtig am Oberlid und Unterlid in Richtung Lidspalte streichen. Die Liedmassage führt dazu, dass die Ausführungsgänge der Talgdrüsen entleert werden.
Verklebte Lidränder sollten mit einem feuchten Tuch, hypoallergischer Seife oder einem speziellen Salicylöl entfernt werden. Danach sollten Augenlid-Ränder mit einer hierfür geeigneten Reinigungslösung oder Reinigungspads gesäubert werden.
Eine Blepharitis ist nicht ansteckend.
Um eine Blepharitis zu verhindern sollte man starke Sonneneinstrahlung, viel Staub, trockene Heizungsluft und verrauchte Räume meiden. Der Gebrauch von milder Kosmetik und das Reinigen des Gesichts am Abend ist ebenfalls empfehlenswert.
Diskutiert wird auch, ob der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren einer Blepharitis vorbeugen kann.
Eine anteriore Blepharitis, entstanden durch eine Infektion oder eine übermäßige Talkproduktion, kann geheilt werden. Eine anlagebedingte posteriore Blepharitis kann nur symptomatisch behandelt werden, die Symptome können also vermindert werden.
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